Auch nach fast eintausend Jahren Raumfahrt haben die Menschen keinen Anhaltspunkt auf außerirdisches, intelligentes Leben gefunden. In allen Ecken der Allianz und des Imperiums suchen Observatorien die Sterne nach Spuren von Leben ab. Dabei scheint Leben auf fremden Welten nichts zu sein, was unmöglich ist. Zahllose Planeten und sogar einige Monde und Asteroiden wurden entdeckt, auf denen sich einzelliges Leben oder wenigstens organische Proteine entwickelt haben.
Die Physiologie des Menschen ist dank des Nanogens so anpassungsfähig geworden, dass Menschen, die längere Zeit auf einem Planeten mit einem radikal anderen Tag-Nacht-Zyklus leben, sich daran anpassen. Bei vielen Gästen, Touristen oder Siedlern kommt es dagegen zu Jetlag-Ähnlichen Symptomen: Müdigkeit, Hungerlosigkeit oder ungewohnte Regulierung der Körperwärme - aber nichts lebensbedrohliches. Die meisten Menschen gewöhnen sich nach ein paar Tagen an die Veränderungen. Auf Raumschiffen und Raumstationen herrscht meist ein künstlicher 25-Stunden-Tag, an dem sich viele leicht und ohne große Probleme anpassen können. Ein massives Problem, vor dem sich die frühe raumfahrende Zivilisation der Menschheit sah, war die zeitliche Koordination. Logistik, Fristen und Personalmanagement hängen stark von Zeitplänen ab. So führte man schon während des 24. Jahrhundert den Geozentrischen Kalender ein. Der Geozentrische Kalender lässt siderische Jahre völlig außer Acht und wird im Allgemeinen nur für militärische und wirtschaftliche Zeitpläne benutzt. Er begann formal am 12. Mai 2362 mit dem ersten Überlichtflug der Menschheit. Während Sekunden, Minuten und Stunden wie gewohnt funktionieren, sind Tage und Jahre eine Frage des Ortes. Tage und Jahre können auf verschiedenen Planeten unterschiedlich lang sein. Wochen oder Monate sind in den lokalen Kalendern manchmal gar nicht vorhanden oder stark abgewandelt, um die vorherrschenden Jahreszeiten (falls vorhanden) besser zu repräsentieren. Raumstationen haben gar keine natürlichen Tage. Stattdessen wurden mit dem geozentrischen Kalender Standardtagen und Trimestern eingeführt. Ein Standardtag entspricht 25 Stunden. Ein Trimester besteht aus 90 Standardtagen und 25 Trimester bilden 1 Darcan. Ein Darcan (abgeleitet von Decamilli Arcsec Annus, zusammengesetztes Kunstwort aus Jahr , einem Zehntausendstel und einer Winkelsekunde) entspricht 6,25 Erd-Jahren. Er ist das 36 Millionstel eines galaktischen Jahres, bzw. das zehntausendstel der Bogensekunde, im Abstand der Erde vom galaktischen Zentrum.
Waren, Edelmetalle, Papier, Daten. Geld ist eine alte Erfindung des Menschen und nach wie vor der Motor für Entwicklung und Wachstum. Es gibt schier zahllose lokale Währungen, die meist historische Wurzeln haben. Jede Zahlung, egal mit welcher Währung, läuft mit wenigen Ausnahmen elektronisch ab. Aus der Zeit der Zentralregierung zirkulieren immer noch Münzen und Scheine durch viele Welten. Banken nehmen diese Scheine und Münzen selten entgegen. Dennoch kann man auf ärmeren Welten noch Echtgeld-Konten eröffnen und damit handeln. Vor allem Schmuggler und Schwarzmarkthändler sind Freunde dieser Echtgeld-Relikte.
Eines der Grundbedürfnisse des Menschen ist zu essen. Die Nahrungsmittelversorgung stellt einige Planeten und viele Raumstationen vor große Herausforderungen. Der Hauptgrund dafür, dass Siedlungen aufgegeben werden ist, dass die Nahrungsmittelversorgung auf lange Sicht nicht gewährleistet werden kann. Welten mit besonders lebensfreundlichen Bedingungen sind über die Jahrhunderte dagegen zu den Kornspeichern ganzer Sternensysteme geworden und produzieren pflanzliche und tierische Nahrungsmittel für Milliarden von Menschen.
Siedlungen und vor allem Raumstationen decken ihren Bedarf meist durch vollsynthetische Nahrungsmittel. Es handelt sich dabei meist um in Form gepresste Algenpaste, die mit Aromen, Mineralien, Eiweiß, Vitaminen und anderen Nährstoffen versetzt wurde, bis sie den gewünschten Geschmack und vor allem Nährwert hat. Die Nahrungsmittelerzeugung auf Algenbasis ist im gesamten Spiralarm sehr beliebt. Genetisch modifizierte Algen stellen eine energieeffiziente und billige Nahrungsquelle dar. Hatten synthetische Lebensmittel noch bis Mitte des 26. Jahrhunderts einen schlechten Ruf als “Gefangenenfraß” oder “Kompost”, wurde von Nahrungsmittelproduzenten eine umfangreiche Imagekampagne losgetreten. Fast-Food-Ketten wurden eröffnet, deren gesamte Speisekarte aus Produkten auf Algenbasis bestand. Selbst Gourmetrestaurants nahmen die Alge als vielseitige Grundlage für verschiedenste Gerichte auf. Heute gelten Algen als Gleichmacher unter den Nahrungsmitteln. Sie finden sich in Gerichten aller sozialen Schichten und sind aufgrund ihrer Artenvielfalt schon lange nicht mehr nur Nahrungsbrei, sondern stellen über 95% der pflanzlichen Kosten des durchschnittlichen Mittelstandes.
Auf einigen Welten leben bis heute noch Bauern, die Vieh halten und Pflanzen anbauen. Entweder leben diese Menschen in abgelegenen Kolonien und befinden sich daher weit außerhalb des interstellaren Marktes oder es sind Zulieferer für Gourmet-Küchen. Ein Kilo echtes, natürlich gewachsenes Fleisch kann leicht die Monatsmiete eines Angestellten kosten. Auch natürlich gezüchtetes Gemüse erreicht schnell schwindelerregende Kilopreise.